Kultur und Marketing
Müssen Kultur und Kunst denn wirklich vermarktet werden? Spricht Kunst nicht für sich selbst? Diese Fragen stellen sich vermutlich die meisten mit einem eindimensionalen Marketingverständnis. Produkte mit möglichst viel Profit zu verkaufen, nur darum geht’s. Vorbehalte wie diese sind allerdings schon längst überholt. Strategisches Kulturmarketing kann mehr.
Was ist Kulturmarketing?
Unter Kulturmarketing versteht man das Anwenden verschiedener Marketingstrategien, um bestimmte Marktsegmente bzw. Zielgruppen zu erreichen, welche sich für das Kulturprodukt interessieren werden. Es passt Faktoren wie Preis, Werbung, Vertrieb und Service dem künstlerischen Produkt bzw. der Leistung an, damit möglichst viele Nachfrager gewonnen werden können und die allgemeine Zielsetzung des Kulturbetriebs erfüllt wird. Im Gegensatz zu reinem Produktmarketing geht es hier vor allem um immaterielle Werte. Es werden keine fertigen Produkte beworben, sondern Kunst und Kultur und somit auch Inhalte und die damit zusammenhängenden Wertvorstellungen
Welche Ziele hat Kulturmarketing?
Im Vordergrund stehen kultur- und sozialpolitische Ziele. Zu diesen gehören
- die Schaffung von gesellschaftlichem Nutzen
- einevorteilhafte Verwendung des Kundeninteresses
- die Akquisition neuer Zielgruppen
- imagefördernde Maßnahmen und Konkurrenzfähigkeit
Natürlich spielt aber auch die finanzielle Sicherheit in der Kulturbranche keine unbedeutende Rolle. Damit ein Kulturangebot überzeugt, müssen zahlreiche Faktoren beachtet werden. An erster Stelle steht die Herausarbeitung eines klaren Profils. Dieses wird dazu genutzt, um den Anforderungen der Anspruchsgruppen gerecht zu werden. Zu den Anspruchsgruppen gehören nicht nur Besucher des Kulturbetriebs, sondern auch
- Mitglieder
- Kostenträger
- Spender
- wichtige Sponsoringpartner
- Kooperationspartner
- und vorallem die Öffentlichkeit.
Durch kundenorientierte und kundenbindende Maßnahmen werden grundlegende Werte wie Interesse und Vertrauen der Anspruchsgruppen gefestigt. Strategisches Kulturmarketing passt sich immer wieder aufs Neue an die sich stetig ändernden Marktanforderungen an. Es ermöglicht eine erfolgsversprechende Kundenbeziehung, plant und gestaltet spannende Projekte, sowie kulturelle Angebote. Image und Bekanntsheitsgrad der Kultureinrichtung steigen und sie lässt sich aus der Branche nicht mehr hinwegdenken.
Wieso im Nachbarland werben?
Das Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien eignet sich hervorragend für vielversprechendes Kulturmarketing. Vorallem für Kulturschaffende steckt die Region voller Potential, welches auszuschöpfen gilt. Ein Kulturbetrieb – und im Übrigen auch jede andere Unternehmung – kann im Dreiländereck gleich 3 Märkte gleichzeitig erreichen und somit die eigene Reichweite erhöhen und durch die Markterweiterungsmaßnahmen eine Umsatzsteigerung erzielen. Diejenigen, die das Potenzial bereits nutzen verfügen über einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Mitstreitern und haben dies nicht zuletzt dem Tagestourismus zu verdanken.
Internationales Marketing in Tschechien und Polen
Potentielle Kunden aus den Nachbarländern Polen und Tschechien können u. a. durch folgende Marketing-Maßnahmen erreicht werden
- E-Mail-Marketing
- länderübergreifende Kampagnen im Bereich Social Media-und Online-Marketing oder
- klassische Werbung
- SEO-Marketing, also die Suchmaschinenoptimierung, für Websites oder Internetbeiträge
- SEA-Marketing, also die Suchmaschinenwerbung
- die Zusammenarbeit mit wichtigen Multiplikatoren in Tschechien und Polen sowie der Aufbau eines belastbaren Netzwerks für die Kulturbetriebetriebe
Hierfür ist natürlich die Beherrschung der Nachbarsprachen auf muttersprachlichem Niveau Grundvoraussetzung und das Erzeugen qualitativ hochwertiger polnischer und tschechischer Übersetzungen bzw. Inhalte ein Muss. Länderübergreifendes Kulturmarketing bietet den Betrieben in der Grenzregion komplett neue Zukunftsperspektiven und birgt Innovationspotenziale. Dies spiegelt sich auch immer deutlicher in den steigenden Standortverlagerungen wider.